Leiterunfälle

Ein sicher erscheinendes Arbeitsmittel ist doch ganz schön gefährlich: Die Leiter. Jährlich haben rund 2000 Arbeitsunfälle mit den kleineren und größeren Höhenarbeiten auf Leitern zu tun.

Besonders Männer betroffen

Leitern sind gefährlicher als man auf den ersten Blick denkt. Rund 2000 Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit Leitern werden jährlich registriert. Besonders betroffen sind davon Männer zwischen 21 und 50 Jahren, die insbesondere in Bau-Firmen mit bis zu 50 ArbeitnehmerInnen arbeiten. Etwa zu 86 % treffen die Unfälle das männliche Geschlecht und zu rund 73 % führen diese sogar zu schweren Verletzungen und einem Krankenstand von mehr als drei Tagen. Sehr selten kommt es auch zu Todesfällen. All das geht aus einer Presseinformation der AUVA-Landesstelle Wien hervor, die vor den Gefahren eines sonst als harmlos geltenden Arbeitsmittels warnt.

Unfälle vermeiden

Oberflächliche Verletzungen, Frakturen, Dislokationen, Verstauchungen und Zerrungen – das sind die häufigsten Verletzungen nach Leiterunfällen, die etwa zu 66 Prozent Arme und Beine der Verunfallten betreffen. Um die Konsequenzen solcher Unfälle zu verhindern, sollten auch bei Arbeiten mit Leitern ein paar vorbereitende Gedanken gedacht werden – selbst wenn diese vielleicht als selbstverständlich erscheinen.

Hierbei geht es laut Ing. Bernd Toplak, stellvertretender Leiter des Unfallverhütungsdienstes der AUVA-Landesstelle Wien, zunächst um die richtige Auswahl der Leiter für die jeweilige Arbeit. Danach sollte überlegt werden, ob vielleicht eine Aufstiegshilfe oder eine Arbeitsplattform für die Arbeiten nötig oder sinnvoll wäre. Ein sicherer Standplatz und auch die Länge der Leiter spielen in Folge eine große Rolle, denn oft wird eine zu kurze Leiter angelegt oder nicht für ausreichende Standsicherheit gesorgt.

Zu guter Letzt: Das Schuhwerk. Abrutschen durch falsches Material an den Füßen zählt neben Gleichgewichtsverlusten oder zu großer Traglast zu einem der Hauptgründe für Unfälle auf Leitern.

Keine Ausreden

Ausreden nach Leiterunfällen gibt es kaum welche. Das größte Gefahrenpotential auf Leitern geht von demjenigen aus, der sie benutzt. Hauptursache für Leiterunfälle, einige Gründe wurden ja schon genannt, ist die falsche Benutzung des Arbeitsmittels Leiter. Technische Mängel, wie zum Beispiel das Brechen einer Sprosse, führen dagegen nur relativ selten zu einem Unfall.

Verfahren, die in der arbeitspsychologischen Prävention eingesetzt werden, kommen auch bei der Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz zum Einsatz.